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Muskelaufbau
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Muskelaufbau
Muskelaufbautraining,
Fitness, Krafttraining, Bodybuilding

Beim
Muskelaufbautraining (Hypertrophie) geht es um einen Aufbau der Muskelmasse.
Die Ursachen für einen Muskelaufbau sind individuelle verschieden. Ein
Muskelaufbau darf nicht mit dem Begriff Krafttraining gleichgesetz werden.
Der Muskelaufbau (mittlere Wiederholungszahl) ist neben dem
Maximalkrafttraining (IK- Training - geringe Wiederholungszahl) und dem
Kraftausdauertraining (hohe Wiederholungszahl) lediglich eine Form des
Krafttrainings.
Beim Muskelaufbau kann es lediglich um ästhetische Gründe gehen,
andererseits können aber auch therapeutische Effekte genutzt werden, die
durch eine verbesserte Muskulatur erzielt werden können. Durch den
Muskelaufbau lassen sich chronische Beschwerdezustände beispielsweise an der
Wirbelsäule lindern oder komplett beheben. Um die positiven Effekte optimal
zu erreichen, sollte das Training durch professionelle Betreuung begleitet
werden.
Die Verteilung der Muskelfasern spielt eine entscheidende Rolle im
Muskelaufbau
Muskelfasertypen
Ein wichtiges Merkmal für den Muskelaufbau ist die Zusammensetzung der
Muskelfasern. Es wird grundsätzlich in weiße und rote Muskelfasern
unterschieden. Die weißen Muskelfasern auch fast- twitch (schnell zuckend)
genannt, können sehr schnell kontrahieren und erzeugen viel Kraft, ermüden
jedoch sehr schell. Sie sind für das Kraft und Schnelligkeitsleistungen von
besonderer Bedeutung. Zu den Muskelgruppen mit überwiegend schnellen
Muskelfasern zählen unter anderem die Muskulatur der Beine, Brust und
Trizeps. Diese Muskeln werden auch phasische Muskeln genannt und sind für
den Muskelaufbau empfänglicher.
Die roten, slow twitch (langsam zuckenden) Muskelfasern erzeugen wesentlich
weniger Kraft, ermüden aber auch später als die fast- twitch Fasern. Muskeln
die überwiegend rote Muskelfasern enthalten sind die Bauchmuskulatur, tiefe
Rückenmuskulatur und Nackenmuskulatur. Diese sog. tonischen Muskeln
übernehmen überwiegend haltende Funktion.
Somit sind die roten Muskelfasern für Ausdauerbelastungen (Schwimmen, Laufen
etc.) geeigneter (Marathon).
Das Verhältnis von weißen und roten Muskelfasern im menschlichen Muskel ist
genetisch festgelegt. Der amerikanische Sprinter Carl Lewis soll ca. 90 %
fast- twitch- Fasern gehabt haben. Es ist möglich, die weißen Muskelfasern
durch Ausdauertraining in rote Fasern umzuwandeln, jedoch rote Muskelfasern
in weiße umzuwandeln ist nicht möglich.
man kann den Unterschied der beiden Muskelfasertypen im Training testen: Die
Bauchmuskulatur erbringt nicht so viel Kraft auf einem mal, ist aber
deutlich schneller wieder belastbar als die Brustmuskulatur. Das spürt man
im Training.
Muskelaufbau / Masseaufbau
Der menschliche Körper ist beim Krafttraining besonders Anpassungsfähig.
Ein sportliches Training, hier der Muskelaufbau ist demnach immer mit der
entsprechenden körperlichen Anpassung verbunden. Daher ist es um so
wichtiger, das richtige Training anzuwenden um auch die gewünschten Erfolge
zu erzielen. Wer einen kräftigen Bizeps bekommen möchte, kommt auch nicht
auf die Idee Rad zu fahren.
Prinzipiell gibt es 3 Arten von Anpassungen im und am Muskel durch
Krafttraining:
-
Man
entwickelt mehr Kraft (z.B. Sprinten, Wurfdisziplinen)
-
Muskelaufbau / Hypertrophie (z.B. Bodybuilding)
-
Kraftausdauer (z.B. Rudern)
Gezielter/optimaler Muskelaufbau wird nur beim 2. erreicht. Eine
Maximalkraftentwicklung (Training mit hohem Gewicht und nur 1 bis 3
Wiederholungen) hängt jedoch eng mit Muskelaufbau zusammen.
Für
ein auf Muskelaufbau bezogenes Krafttraining gilt, dass mit ca. 5- 8 (10)
Wiederholungen trainiert werden muss. Jedoch ist es wichtig, dass die
Muskulatur nach der letzten Wiederholung erschöpft ist.
Wie kommt es nun zu einer Vergrösserung des Muskels?
Bei der Vergrösserung des Muskels geht es um ein Dickenwachstum des
Muskelquerschnitts. Diese Vergrößerung ist darauf zurückzuführen, dass sich
die Anzahl der im Muskel vorhandenen Myofibrillen vergrößert. Es ist bis
heute umstritten, ob nicht nur die Anzahl der Myofibrillen erhöht wird,
sondern auch der Durchmesser jeder einzelner Myofibrille.
Merke:
Um den besten Muskelaufbau erzielen zu können sollte die
Wiederholungszahl im Bereich 5 bis 8 Wiederholungen liegen mit maximaler
Auslastung (keine Wiederholung mehr möglich)
Bodybuilding
Beim Bodybuilding (Hypertrophietraining) handelt es sich um eine besondere
Form des Krafttrainings, mit dem Ziel, durch Training den eigenen Körper zu
formen.
Es geht nicht allein darum möglichst viele Muskeln aufzubauen, sondern ein
für sich ästhetisches Körperbild zu erstellen.
Wie der Name Bodybuilding schon besagt, handelt es sich beim Bodybuilding um
eine Form der Körpermodellierung durch gezielte Trainingsmethoden zum
Muskelaufbau und gezielte Kontrolle der Ernährung. Primäres Ziel ist nicht
der Kraftzuwachs, sondern der Aufbau und die Definition der Muskelmasse
durch intensives Training und Entwässerung der Muskulatur. Der
Bodybuildingsport steht jedoch leider häufig in Verruf durch
Dopingmissbarauch und den unerlaubten Einsatz anaboler Steroide.
Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema: Verletzung beim
Bodybuilding
Muskelaufbau durch Elektrostimulation
In letzter Zeit entstehen immer mehr
Fitnessstudios mit dem Ziel des Muskelaufbaus durch elektronische
Muskelstimulation. Es handelt sich dabei um eine weitere, etwas
unkonventionelle Methode die Muskulatur aufzubauen, erfolgt durch externe
elektrische Impulse an der Muskulatur, oder am innervierenden Nerv. Diese
Form des Muskelaufbaus wird besonders im Rehabilitationsbereich eingesetzt,
um die Belastung beteiligten Gelenke möglicht gering zu halten. Und da
gehört diese Form des Muskelaufbaus hin. Neben den positiven Anpassungen an
der Muskulatur, besteht dennoch ein gewisses Risiko bei diesem Verfahren.
Weitere Informationen zu diesem Thema Muskelaufbau durch Elektrostimulation
erhalten Sie unter Elektrostimulation.
Gefahren beim Muskelaufbautraining
Eine trainierte Muskulatur beugt vor
Verletzungen vor und verbrennt zudem mehr Fett. Der Beginn eines gezielten
Muskelaufbautrainings beinhaltet somit mehrere Vorteile. Doch auch ein
Muskelaufbautraining birgt eine Menge Risiken. Die Muskulatur besitzt
verschiedene Mechanismen um sich vor Überbelastung zu schützen, und somit
sind Verletzungen am Muskel eher eine Seltenheit, und im Falle einer
Beschädigung auch in den meisten Fällen wieder schnell ausgestanden. Bei
Bändern, Sehnen und Knochen ist dies alles ein wenig komplizierter.
Schädigungen entstehen meistens langfristiger und schleichen sich im
Training unauffällig ein, und können zudem zu langfristigen Schädigungen
führen.
Die Muskulatur passt sich schon nach wenigen Wochen den Belastungen an,
während es bei Gelenken und dem Bandapparat gut und gerne schon mal ein Jahr
dauern kann. Die Muskeln sind somit nach einer gewissen Zeit für stärkere
Belastungen fähig, der gesamte Bewegungsapparat hingegen jedoch noch nicht.
Die Auswahl des richtigen Trainingsgewichts und die Wiederholungszahl sind
somit ausschlaggebend für den Muskelaufbau und ein gesundes und
langfristiges Training mit Zusatzgewichten.
Trainingsregeln
Der Muskelaufbau erfolgt aufgrund
einer biologischen Ursache - Wirkungs - Kette:
Anpassung
Jede sportliche Belastung, sei es im Kraftsport, im Ausdauersport oder
anderen Sportarten führt zu einer Reaktion am Körper. Das Schema dieser
Reaktion ist immer gleich. Durch den gesetzten Trainingsreiz kommt es zu
einer Störung des biologischen Gleichgewichts. Man kann dies am Beispiel
eines Hauses verdeutlichen. Nach einem Erdbeben ist das Fundament
beschädigt. Das Haus muss um einem nächsten bevorstehenden Erdbeben folglich
stabiler werden. So wird das Fundament während der Erholung stabiler gebaut.
Auf den Organismus übertragen bedeutet dies, der Muskel passt sich den
Belastungen an und vergrössert sich.
Wer durch ein Krafttraining gezielt Muskeln aufbauen will, muss vorneweg ein
paar Regeln zum Krafttraining beachten.
1. Wirksamer Belastungsreiz
Muskelaufbau erfolgt nur dann, wenn der Reiz zum Muskelaufbau richtig
gesetzt wurde.
Beim Training unterscheidet man in 4 Arten von Trainingsreizen.
(unterschwellige, überschwellig schwache, überschwellig starke und zu starke
Reize). Für das Muskelaufbautraining sind nur die überschwellig starken
Reize von Bedeutung, dies bedeutet ein Training mit 6- 10 Wiederholungen.
2. Regenerationszeit
Der Muskelaufbau erfolgt nicht während des Trainings, sondern in der
Phase danach (12 - 36 Stunden). Das Krafttraining bewirkt nur den Reiz zum
Muskelaufbau, nicht den Muskelaufbau selbst. Demnach ist die
Pausengestaltung ebenso wichtig wie das Training selbst. Zu beachten ist
hierbei, dass man dem Körper ausreichend Zeit lässt sich zu regenerieren um
den Muskel aufzubauen, bevor man den nächsten Trainingsreiz setzt. Durch
regelmässiges Training verbessert sich die Leistungsfähigkeit und dadurch
muss auch das Training regelmässig der eigenen Leistung angepasst werden.
Beim Muskelaufbautraining ist darauf zu achten, dass man im Bereich von 8-
12 Wiederholung bleibt, und nach der letzten Wiederholung auch keine weitere
mehr möglich wäre.
3. Variation im Training
Krafttraining wird oftmals als monoton empfunden und kann einseitig und
langweilig wirken, daher ist es besonders wichtig das Training so
umfangreich wie möglich zu gestalten.
Man sollte sowohl an unterschiedlichen Geräten trainieren, als auch
versuchen gemeinsam mit Gleichgesinnten Trainingspartnern zu trainieren,
4. Kontinuität
Das regelmässige und dauerhafte Training ist ebenfalls für den
Muskelaufbau besonders wichtig. Es ist besser 3 - mal die Woche eine Stunde
zu trainieren als 1 mal 3 Stunden. Weitere Informationen zum Thema
Trainingsprinzipien erhalten Sie im Abschnitt Trainingsplan
Muskelaufbau mit dem Exapnder
Alternativ zu einem Gerätetraining im
Fitnessstudio oder dem konventionellen Krafttraining mit Kurz- und
Langhanteln, können Sie Ihr Trainingsprogramm mit einem Expander ausführen.
Das Krafttraining mit dem Expanderband konnte sich in den letzten Jahren
noch nicht wirklich im Training etablieren, obwohl es einige Vorzüge
aufweist. Vereinzelt werden Kurse angeboten, bei denen die einzelnen Übungen
mit dem Expander durchgeführt werden. Durch den kontinuierlich steigenden
Widerstand eignet sich für diverse Übungen der Expander besser, als
klassische Gewichte.
Muskelaufbau mit dem Expanderband
Beim Masseaufbau der Muskulatur arbeitet man mit hohen Belastungen
(Gewichten), daher ist dieser Trainingsplan nicht für Anfänger geeignet.
Eine gute Kraftbasis und ein mind. halbjährliches Basiskrafttraining sind
Voraussetzung für ein Muskelaufbautraining.
Es ist für fast alle Muskelgruppen auch möglich ohne Geräte zu trainieren.
Um den Muskel optimal aufbauen zu können, empfiehlt es sich mit mind. drei
bis vier Sätzen pro Gerät zu trainieren.
Um einen professionellen Muskelaufbau zu betreiben müssen gezielt
hochwertige Eiweiße nach dem Training in der Nahrungsaufnahme vorhanden
sein. Da jedoch die Eiweißzufuhr in vielen Fällen mit ungeliebten Fetten
verbunden ist, kann die isolierte Eiweißzufuhr in Form von Supplementen
erfolgen.
Muskelaufbau und Gesundheit
Der Muskelaufbau ist ein fester Bestandteil im Gesundheitssport. Besonders
im Bereich der Prävention und Rehabilitation wird der gezielte Muskelaufbau
eingesetzt um Schwächen und Defizite am aktiven Bewegungsapparat
auszugleichen. Ein kräftiger Rücken und gut ausgeprägte Bauchmuskeln sind
für den Erhalt der Gesundheit maßgebend. Ein Muskelaufbautraining sollte
demnach speziell auf diese Muskelgruppen zielen. Kommt es beim Krafttraining
jedoch zu Fehler in der Bewegungsausführung, können Schädigungen am
Bewegungsapparat entstehen. Daher ist es besonders wichtig eine
professionelle Beratung mit einzubeziehen.
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